Um besser zu verstehen, wie sich unsere Landschaft entwickelt, ist es enorm wichtig, zu versuchen, die Veränderungen zu quantifizieren. Oft sehen und hören wir die Veränderungen um uns herum, aber ohne Messung, ohne Aufzeichnung und ohne Dokumentation werden diese Veränderungen schnell als neue Normalität akzeptiert.

Durch Erhebungen beobachten wir verschiedene Aspekte der Region im Detail, um festzustellen, wie stark und auf welche Weise sie sich verändern. Einige dieser Veränderungen werden vielleicht erst sichtbar, wenn man einen großen Datensatz mit vielen Perspektiven oder Beobachtungen zusammenstellt. Über einen ausreichenden Zeitraum hinweg werden Trends deutlich, und dies ermöglicht es uns dann, unsere Aufmerksamkeit auf die Veränderungen zu richten, die am besorgniserregendsten sind und die eine Bedrohung für die Zukunft der offenen Landschaft darstellen.

Befragungen

Es sind die Menschen vor Ort, die die Veränderungen in der Landschaft am meisten sehen und spüren. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns die Herausforderungen und Bedürfnisse dieser Menschen anhören, die das Land noch bearbeiten und etwas dazu zu sagen haben. Wir haben eine Reihe von Kleinbauern und Handwerkern befragt, um mehr zu erfahren. Die Themen und Probleme, die immer wieder auftauchen, sind offensichtlich diejenigen, die angegangen werden müssen, damit die Menschen vor Ort weiterhin gedeihen und mit den rasanten Entwicklungen in der Region Schritt halten können. Wir wollen zuhören und darauf reagieren, was uns gesagt wird, und dies an lokale Politiker und Entscheidungsträger weitergeben, um diese ländlichen Gemeinschaften zu unterstützen und ihr Wissen und ihr Handwerk zu schützen, das sonst verschwinden könnte.

Baseline study

Zu Beginn unseres Projekts “Bürgerschaftliches Engagement und Interessenvertretung im Harbachtal. Die Offene Landschaft erhalten” möchten wir herausfinden, wie es um das bürgerschaftliche Engagement in unserer Region bestellt ist. Dies ist ein wichtiger Faktor in unseren Aktivitäten – wir wollen Bürger*innen ermutigen, Missstände aufzuzeigen und ihre Rechte wahrzunehmen. Da wir das nur von den hier lebenden Menschen, den Betroffenen, erfahren können, haben wir die Methode einer Online-Umfrage gewählt. Über 300 Personen haben diese soweit beantwortet.

Am Ende der Projektlaufzeit haben wir vor, die Umfrage ein weiteres Mal durchzuführen. So wollen wir Änderungen erfassen, die sich u. a. auf unsere Aktivitäten zurückführen lassen können.

Vogelbeobachtungen

Das Harbach-Hochland ist eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete in Rumänien. Seit seiner Ausweisung im Jahr 2007 wurden jedoch keine umfassenden Erhebungen der Vogelgemeinschaften durchgeführt, um festzustellen, wie sich die Artenpopulationen seither verändert haben könnten. Um diese Situation zu verbessern, haben wir im Jahr 2022 eine Reihe von Erhebungen über die Vogelwelt begonnen. Wir hoffen, dass daraus eine Langzeitstudie wird, die sich auf die Unterschiede zwischen den Vogelgemeinschaften der verschiedenen landwirtschaftlichen Nutzungen konzentriert und die Entwicklung der Populationen bestimmter Arten überwacht. Im Laufe der Zeit wollen wir den Umfang der Studie erweitern und die Daten kontinuierlich auswerten, um die Behörden und Naturschutzmaßnahmen zu informieren.

 

Fotofallen

In Rumänien leben noch viele große Raubtiere, die in anderen Teilen Europas verschwunden sind. Das Projektgebiet selbst ist ein sehr wichtiger ökologischer Korridor für diese Säugetiere, insbesondere für Braunbär, Wolf und Luchs. Wir sind besorgt, dass die Landschaftsveränderungen hier die Bedürfnisse dieser Arten nicht berücksichtigen. Wir haben festgestellt, dass viele der ermittelten Korridore durch Elektrozäune, Straßen und andere Erschließungen blockiert sind.

Um besser zu verstehen, welche Tiere diese Korridore nutzen und wie sich ihre Bewegungen verändern, setzen wir Kamerafallen ein, um die Anwesenheit und das Verhalten der Tiere in diesem Gebiet zu überwachen, wobei wir uns besonders auf die großen Säugetiere konzentrieren. Um einige der Ergebnisse dieser Erhebungen zu sehen, können Sie uns in den sozialen Medien folgen oder sich die Videos hier ansehen.